So vielfältig wie der Mensch selbst, sind auch seine Schlafgewohnheiten. Neben der Dauer hat auch die Schlafposition direkten Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen. Der Schlaf wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst.
Die Schlafroutine ist bei jedem Menschen individuell durch Gewohnheiten, Vorlieben, Arbeitsalltag oder Stresslevel geprägt. Manche Menschen mögen gerne lesen und bei gedämmten Licht sanft einschlafen. Andere wiederum brauchen laute Musik auf Kopfhörer, um in den Schlaf zu finden. Einige mögen es lieber bei offenem Fenster, andere unbedingt angenehm warm im Raum. Die letzte Mahlzeit und auch der regelmäßige Tagesablauf wirken sich ebenfalls auf das individuelle Schlafverhalten aus.
Aber auch die Schlafposition ist direkt verbunden mit Gesundheit und Erholung. Die nächtliche Entgiftung hängt von der Schlafposition ab und besonders in der Zeit von 1 Uhr bis 3 Uhr nachts läuft die Leber auf Hochtouren.
Rückenlage – Neutrale Position für den Rumpf
Ärzte sind überzeugt, dass diese Schlafposition am gesündesten für uns Menschen ist. Das Körpergewicht wird gleichmäßig verteilt und Kopf, Hals und Rumpf befinden sich in einer neutralen Position. Rücken und Schultern werden zusätzlich geschont, wenn die Arme seitlich neben dem Körper liegen. Die Atmung wird nicht behindert und mit einem dünnen, weichen Kissen wird der Nacken abgestützt. Das beugt Verspannungen vor und lockert die Muskulatur.
Es gibt aber auch Nachteile bei der Rückenlage, denn besonders Menschen, die nachts schnarchen bekommen häufiger Atemaussetzer. Bei der sogenannten Schlafapnoe wird dem Körper im schlimmsten Fall während der phasenweisen Aussetzer der Atmung sogar nicht ausreichend Sauerstoff zugeführt. Das führt zu großem körperlichem Stress und der ist bekanntlich einer der Hauptauslöser für Bluthochdruck, Herz-/Kreislauferkrankungen und Schlaganfall. Das Schlafen auf dem Rücken lässt sich auch antrainieren. Legen Sie sich abends zwischen zwei kleine, längliche Kissen. Sie bilden sozusagen links und rechts eine Barriere gegen das automatische Drehen in der Nacht. Geben Sie nicht gleich nach ein paar Tagen auf, sondern lassen Sie ihrem Körper Zeit, sich an die neue Schlafposition zu gewöhnen.
Bauchlage – Belastung für den Rücken
Um dem Schnarchen entgegen zu wirken, ist die Bauchlage ideal. Die meisten Menschen liegen dabei ganz flach und haben die Arme entweder weit auseinandergestreckt oder unter dem Kopf bzw. Kopfkissen verdeckt. Wenn das Kissen zu hoch gewählt wird, drohen aber starke Verspannungsschmerzen im Bereich der Halswirbelsäule, den Schultern und dem Nacken. Die natürliche S-Form der Wirbelsäue wird abgeflacht und durch das Drehen des Kopfes zur Seite wird auch der Kiefer stark strapaziert.
Schmerzhafte Gelenke und Muskelkrämpfe können von der Bauchlage kommen. Auch Zähneknirschen soll durch diese Schlafposition gefördert werden, da der Unterkiefer weit nach vorne rutscht. In der Regel werden aus Bauchschläfern nachts Seitenschläfer, denn der Körper bewegt sich bis zu zwanzig Mal im Schlaf. Besonders schwere Menschen sollten nicht auf dem Bauch schlafen, denn die Atmung ist schwerer und die Durchblutung ist durch das Körpergewicht an manchen Stellen eingeschränkt. Allerdings fühlen sich Bauchschläfer meist in dieser Position besonders geborgen. Bei Babys wird von der Bauchposition abgeraten, da sie Studien zufolge den plötzlichen Kindstod fördern soll. Außerdem haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Kleinen beim Schlafen auf dem Rücken oder der Seite seltener an Hals-, Nasen- und Ohreninfektionen leiden. Vermutet wird, dass die eigene, warme Atemluft in der Bauchlage die Infektionen begünstigt.
Seitenlage – Reduziert die Schnarch Attacken
Nicht nur, dass sich die Wirbelsäule gut streckt, auch die nächtlichen Schnarch Attacken sollen bei der Seitenlage deutlich reduziert werden. Forscher haben jüngst an einer US-amerikanischen Universität in einer Langzeitstudie festgestellt, dass sich im Vergleich zur Rücken- und Bauchlage das menschliche Gehirn in der Seitenlage besonders wirkungsvoll von Giftstoffen gereinigt wird. Allerdings schläft den Seitenschläfern häufig ein Arm ein, da die Blutzufuhr oder ein Nerv vorübergehend abgeklemmt wird. Hals- und Schultermuskeln tragen das gesamte Körpergewicht, was zu Verspannungen führen kann. Wer auf der rechten Körperhälfte schläft, bekommt häufiger Sodbrennen. Das Liegen auf der linken Seite presst die inneren Organe wie Lunge, Leber und Magen zusammen. Das ist grundsätzlich nicht schädlich, kann aber bei empfindlichen Menschen Probleme verursachen. Vorteile beim Schlafen auf der linken Körperhälfte sind aber die positiven Auswirkungen auf Herz, Lymphsystem und Milz.
Seitenschläferkissen stützt Körper ideal ab
Zur Seitenlage gehört die Embryonallage, in der sich viele Menschen besonders wohlfühlen. Vor allem während der Schwangerschaft ist diese Schlafposition angenehm, da die Wirbelsäule entlastet wird. Ein Seitenschläferkissen macht den Schlaf noch bequeme und komfortabler. Seine längliche Form eignet sich ausgezeichnet dafür, den Liegenden abzustützen und ihn in eine bequeme Position zu bringen. Verspannungen im gesamten Körper wird vorgebeugt und eingeschlafene Arme gehören der Vergangenheit an. Negativ ist aber die erhöhte Gefahr an arthritischen Beschwerden zu erkranken, da das angezogene Knie und das Kinn auf der Brust Gelenkschmerzen verstärken können. Während zwar das Schnarchen in der Embryonallage deutlich reduziert auftritt, ist die Zwerchfellatmung eingeschränkt, da der Brustkorb eingeengt wird.